INHALTE

Die Ausbildung umfasst ab 2022 800 Unterrichtseinheiten. Im Folgenden werden Inhalte der einzelnen Ausbildungsbereiche dargestellt.

A) Vorbereitungskurse Sportwissenschaft und Psychologie

Sportwissenschaft

Der Vorbereitungskurs Sportwissenschaft strebt eine Homogenisierung des Wissensstandes im Bereich Sportwissenschaft bei Absolventinnen/Absolventen der Psychologie an. Leitidee bei der Konzeption des Kurses hinsichtlich Umfang und Inhalt war die Zielstellung, dass alle Teilnehmer_innen über den Kursbesuch ein einheitliches sportwissenschaftliches Grundwissen in sportpsychologisch relevanten Bereichen besitzen. Der Kurs vermittelt in kurzer, prägnanter Form zentrale Konzepte und Theorien sportwissenschaftlichen Arbeitens. Die Reflexion und Anwendung des sportwissenschaftlichen Grundwissens im Kontext der Sportpsychologie steht dabei im Mittelpunkt. Es sollen allgemeine Grundlagen und ein sportwissenschaftliches Wissensfundament vermittelt werden. Auf dieser Grundlage sollen in den darauf aufbauenden Vertiefungseinheiten spezifisch und praxisbezogen gearbeitet werden.

Psychologie

Der Vorbereitungskurs Psychologie strebt eine Homogenisierung des Wissensstandes im Bereich Psychologie bei Absolventen/Absolventinnen der Sportwissenschaft an. Leitidee bei der Konzeption des Kurses hinsichtlich Umfang und Inhalt war die Zielstellung, dass alle Teilnehmer_innen über den Kursbesuch ein einheitliches psychologisches Grundwissen in sportpsychologisch relevanten Bereichen besitzen. Folgerichtig vermittelt der Kurs in kurzer, prägnanter Form zentrale Konzepte und Theorien psychologischen Arbeitens. Die Reflexion und Anwendung des psychologischen Grundwissens im Kontext der Sportpsychologie steht dabei im Mittelpunkt. Es sollen allgemeine Grundlagen und ein einheitliches psychologisches Wissensfundament vermittelt werden. Auf dieser Grundlage sollen in den darauf aufbauenden Vertiefungseinheiten spezifisch und praxisbezogen gearbeitet werden.

B) Modulserie Sportpsychologisches Training und Coaching im Leistungssport

Die Modulserie „sportpsychologisches Training und Coaching“ befasst sich mit der systematischen Optimierung psychischer Fertigkeiten von Einzelathletinnen/-athleten, Trainerinnen/Trainern und Trainingsgruppen. Die Teilnehmer_innen erhalten bereichsspezifische Handlungskompetenzen zur Konzeption, Durchführung und Evaluation sportpsychologischer Trainingsprogramme. Das Training psychischer Fertigkeiten (u.a. Konzentration, Vorstellungsfähigkeit) wird dadurch zu einem geplanten und systematischen Prozess, der mit der Herangehensweise zur Optimierung sportspezifischer Kompetenzen wie Technik, Kraft oder Ausdauer vergleichbar ist. Beim sportpsychologischen Training geht es damit um Training mit und für den Kopf, mit dem Ziel die psychische Stabilität von Trainerinnen/Trainern und Athletinnen/Athleten in Training und Wettkampf zu stärken. Darüber hinaus werden Basiskompetenzen vermittelt, um u.a. die psychische und physische Gesundheit, sowie die Lebensqualität der Klientinnen/Klienten zu stärken und die Wettkampfstabilität in Hochleistungssituationen zu verbessern. Diese Kompetenzen erweitern den Bereich des sportpsychologischen Fertigkeitstrainings um Aspekte der psychosozialen Beratung. Dementsprechend sind Grundkenntnisse des 1:1 Coachings, sowie vor allem eine Abgrenzung zu therapeutisch behandlungsbedürftigen Störungsbildern nötig. Spezifische Module innerhalb des Lehrgangs machen diesen Aspekt deutlich (u.a. Klinische Psychologie/Sportpsychiatrie).

Modul 1 „Einführung Modulserie Sportpsychologisches Training im Leistungssport”
Grundbedingungen und -prinzipien einer erfolgreichen sportpsychologischen Beratungs- und Betreuungstätigkeit.

Modul 2. „Sportpsychologische Arbeitsprozesse"
Auftragsklärung, Konzeptualisierung, Planung, Dokumentation und Evaluation sportpsychologischer Betreuungsaufträge werden bearbeitet. Weitere Themen: Nutzung des QS-Handbuchs, Kostensätze, Förderungsmöglichkeiten, Projektbeantragung beim BISp/ZKS/DOSB und ÖBS, Honorarnoten und ethische Rahmenbedingungen.

Modul 3. „Sportpsychologische Supervision und Fallarbeit“
Das Modul bereitet auf die Teilnehmer_innen auf die praktische Tätigkeit unter Supervision vor.

Modul 4. „Sportpsychologische Diagnostik im Leistungssport“
Überblick zu den sportpsychologischen Diagnose- und Evaluationsverfahren; Interpretation sowie Ergebnisvermittlung, Einsatz strukturierter Gesprächsleitfaden, Trainings- und Wettkampfbeobachtung.

Modul 5. „Workshops leiten - Grundlagen Moderation und Gruppendynamik“
Das Modul vermittelt Basiskompetenzen zur Leitung von Workshops mit Kleingruppen: Moderationskompetenz, didaktische Leitlinien, Gruppendynamik bei Workshops, Lerntransfer zum Trainings und Wettkampfalltag der Teilnehmer.

Modul 6. „Motivation und Wille“
Ausgehend von typischen Motivations- und Willensproblemen im Spitzensport erhalten die Teilnehmer einen Überblick zu verschiedenen Varianten der Motivations- und Willensdiagnostik sowie Anregungen zu konkreten Übungsformen.

Modul 7. „Vorstellungstraining“
Das Vorstellungstraining beinhaltet, dass die Teilnehmer lernen, wie Trainer und Sportler an das Training der Vorstellungsfähigkeit heran geführt werden und wie einzelne Übungen zur Schulung der Vorstellungsfähigkeit zu einem systematischen Trainingsprogramm zusammengestellt werden können.

Modul 8. „Konzentrationstraining“
Das Modul beleuchtet das Thema Konzentration aus der Perspektive von Diagnostik und Intervention. Dazu zählt u.a. die Erarbeitung von (Vorstart-)Routinen und die gezielte Beeinflussung innerer (z.B. Gedankenmanagement) und äußerer (Umfeldmanagement) Prozesse.

Modul 9. „Psychoregulation und Stressmanagement“
Der Bereich Stressmanagement vermittelt elementare Grundlagen zum Verständnis von Komplexität und Dynamik der Stressentstehung im Leistungssport. Anhand vieler Praxisbeispiele und Eigenerfahrungen werden unterschiedliche Interventionsmethoden in Training und Wettkampf illustriert.

Modul 10. „Selbstvertrauen & Umgang mit Nervosität und Angst“
Selbstvertrauen und mentale Wettkampfstärke, theoretische Grundlagen, Umgang mit Nervosität und Leistungsdruck, Angst, sportpsychologische Trainingsformen zur Steigerung von Kompetenz und Selbstwirksamkeitserwartung, Techniken zur Regulation von Nervosität, Leistungsdruck und Wettkampfängstlichkeit. Die psychologischen Besonderheiten von sportlichen Großveranstaltungen und Kaderqualifikationen werden erläutert.

Modul 11. „Sportpsychologisches Coaching im Feld”
Der Schwerpunkt des Moduls liegt auf dem Transfer sportpsychologischer Interventionen in die Trainings-­? und Wettkampfpraxis. Abschluss des Moduls bildet die Vermittlung von Besonderheiten, Anforderungen und Aufgaben der/des Sportpsychologin/Sportpsychologen bei sportlichen Großereignissen (Welt-­? und Europameisterschaften; Olympische Spiele).

Modul 12. „Verletzung und Krisenintervention“
Die professionelle sportpsychologische Begleitung von Athleten in typischen sportspezifischen Krisensituationen (u.a. Verletzung, Karriereende) steht im Fokus des Moduls. Schwerpunkt nimmt hierbei das Verletzungsmanagement ein. Zudem werden notfallpsychologische Interventionsansätze bei traumatischen Ereignissen (wie Tod eines Mannschaftskollegen, Miterleben von schweren Sportunfällen, Umgang mit Terroranschlägen/-gefahr im Vorfeld von Wettkämpfen) in Sportteams und die Möglichkeiten und Grenzen von Sportpsychologen dargestellt.

Modul 13. „Trainerberatung – Coach the Coach“
Die Besonderheiten der sportpsychologischen Arbeit mit Trainerinnen/Trainern stehen im Fokus. Dabei geht es zum einen um Themen, die die/den Trainerin/Trainer in die Lage versetzen noch besser mit der/ dem Sportlerin/Sportler umzugehen (z.B. Kommunikation und Feedback). Und zum anderen um Themen, die den/die Trainer/in dabei unterstützen langfristig leistungsfähig zu bleiben (z.B. Verbesserung der Work-­?Life-Balance durch gezielte Regeneration und Auszeit; konstruktiver Umgang mit Misserfolg).

Modul 14. „Coaching von Eltern im Nachwuchsleistungssport”
Das Modul legt den Fokus auf das Coaching von Eltern im Nachwuchsleistungssport. Langfristige Betreuungskonzepte von Leistungssportfamilien runden dieses Modul ab.

Modul 15. “Teamberatung und Teamentwicklung“
Teamberatung und Teamentwicklung stehen im Fokus: Theoretische Rahmenkonzepte zur Teamentwicklung, Besonderheiten der Rolle des Sportpsychologen im Teamsport, Interventionsmaßnahmen zur Förderung zentraler Teamentwicklungsphasen.

Modul 16. „Klinische Psychologie und Sportpsychiatrie”
Das Modul vermittelt Basiskompetenzen der klinischen Psychologie zur Erkennung und differentialdiagnostischen Abgrenzung psychischer Erkrankungen. Vermittelt werden zudem Interventionskonzepte für sportpsychologische Spezialthemen (wie Essstörungen, Female Athlete Triad, Drogen und Doping im Leistungssport, Suchtproblematiken und Wettbetrug, Umgang mit sexuellen Übergriffen und sexualisierter Gewalt, Angst- und Panikstörungen, depressive Erkrankungen, Burnout bei Trainern etc.).

Modul 17. „Gesamtevaluation der Modulserie“
Erstellung des Abschlussberichts, Standortbestimmung, Abschlussbesprechung und Zertifikatsverleihung.

 

C) Praxisphase

Zusätzlich zu den Vorbereitungskursen und der „Modulserie sportpsychologisches Training und Coaching“ sind im Rahmen des Curriculums Praxiserfahrung im leistungsorientierten Sport nachzuweisen. Die Praxisphase beginnt unmittelbar mit den Vorbereitungskursen und endet einen Monat vor der Abgabe des Praxisberichts. Praxiserfahrung im leistungsorientierten Sport bezeichnet die sportpsychologische Arbeit im sportlichen Ligabetrieb oder ranglistengeführten Sportarten mit nachweisbaren Turnier- und Wettkampfleistungen. In der Praxisphase bearbeiten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zentrale Wissensinhalte der Vorbereitungskurse und der „Modulserie sportpsychologisches Training und Coaching“.

 

D) Supervision/Intervision

Anteilig zu den genannten Praxiserfahrungen sind supervidierte Praxisstunden unter Anleitung eines/einer qualifizierten und erfahrenen Experten/Expertin für die sportpsychologische Betreuung im Spitzensport nachzuweisen. Das Supervisionskonzept wird durch zertifizierte asp-Supervisoren und -Supervisorinnen umgesetzt und beinhaltet einen multizentrischen Supervisionsansatz. Der multizentrische Supervisionsansatz stellt die zentrale Qualitätssicherungsmaßnahme während der gesamten Ausbildung dar und wird verzahnt mit der sportpsychologischen Ausbildung angeboten.